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Die Top 3 der ungeheuerlichsten Whistleblower Meldungen

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Monster Whistleblower Meldungen

Zu Halloween dreht sich alles um Geister und Monster. Deshalb widmen wir auch unseren heutigen Blogbeitrag dem Thema Monster Whistleblower Meldungen – die ungeheuerlichsten anonymen Whistleblower Fälle der jüngsten Vergangenheit. 

Neben den bekannten Whistleblowern wie Edward Snowden, Chelsea Manning oder Julian Assange, gibt es zahlreiche Fälle, bei denen bis dato unbekannte Whistleblower Informationen geliefert haben, die die ganze Welt erschüttert haben.

Anonym wurden Unmengen an Daten bereitgestellt, die teils illegale Geschäfte von einflussreichen Persönlichkeiten aufgedeckt haben. Ohne diese Meldungen hätte die Welt möglicherweise nie von Geldwäsche und Steuerhinterziehung in diesem Ausmaß erfahren. Vor allem, weil diejenigen, die gegen Gesetze verstoßen, in einigen Fällen auch diejenigen sind, die Gesetze machen oder  Einfluss auf die Gesetzgebung haben. 

Außerdem möchten wir Euch auch die schrecklich großen 3P Leaks, wie ich sie nenne, näherbringen: Panama, Paradise und Pandora Papers. Sie deckten Offshore-Geschäfte von mächtigen Persönlichkeiten auf, aber seht selbst und stellt euch auf Gänsehaut ein!

Der Umfang der Top 3 anonymen Monster Whistleblower Meldungen

  • Panama Papers, April 2016: rund 11,5 Millionen Dokumente (2,6 Terabyte)
  • Paradise Papers, Nov 2017: mehr als 13,4 Millionen Dokumente (1,4 Terabyte)
  • Pandora Papers, Oktober 2021:  fast 12 Millionen Dokumente (2,94 Terabyte)

Die 3P Paper Leaks

Die 3P Paper Leaks (Panama, Paradise und Pandora Papers) haben für einige der Betroffenen wohl für mehr schlaflose Nächte gesorgt als jede Gruselgeschichte. Der Umfang der Leaks ist für sich allein schon Furcht erregend. Darüber hinaus sind namhafte Persönlichkeiten, wie Politiker und Staats- und Regierungschefs involviert, sowie global operierende Gesellschaften. Schauderhaft! Es geht um teils legale und auch illegale Offshore Geschäfte der Reichen und Mächtigen, die Tatbestände von Geldwäsche und Steuerhinterziehung erfüllen könnten. 

Panama Papers

2016 wurden 2,6 Terabyte Daten an Journalisten der Süddeutsche Zeitung übermittelt, welche sie gemeinsam mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) veröffentlichten. Die Daten enthalten Informationen zu Offshore-Geschäften, die mit der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca im Zeitraum 1977 bis Frühjahr 2016 in Zusammenhang stehen. Aus den Unterlagen ergeben sich Hinweise auf Strategien zur Steuervermeidung und Steuer- und Geldwäschedelikten weltweit. Namhafte und einflussreiche Personen waren betroffen.

Tipp: Unbedingt den Film „Die Geldwäscherei“ (Originaltitel „The Laundromat“) von Steven Soderbergh dazu anschauen. Meryl Streep, Gary Oldman und Antoni Banderas erklären anschaulich, wie Geldwäsche und die Offshore-Geschäfte funktionieren. Eine schaurig schöne Geschichte!

Paradise Papers

Im Jahr 2017 wurden neuerlich 1,4 Terabyte Daten von Journalisten der Süddeutsche Zeitung und ICIJ veröffentlicht. Das Leak speist sich aus 21 verschiedenen Quellen, gemäß Angaben der Süddeutsche Zeitung. Darin enthalten sind Daten der Anwaltskanzlei Appleby und der Treuhandfirma Asiacity Trust. Betroffen sind Unternehmen wie bspw. Apple, Facebook oder Nike, die durch Gründung von Briefkastengesellschaften und Nutzung von Steueroasen, Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und Geldwäsche zwischen 1950 und 2016 betrieben haben sollen. Enthalten sind auch Daten von 120 Staats- und Regierungschefs sowie Politikern aus mehr als 40 Ländern. 

Pandora Papers

2021 setzt sich die Serie fort und 2,94 Terabyte Daten werden wieder an die Süddeutsche Zeitung und ICIJ geleakt. Gegenstand sind heimliche Offshore-Geschäfte von 330 Politikern aus fast 100 Ländern zwischen 1996 und 2021. Die Daten stammen aus 14 Leaks mit Daten von 14 Finanzdienstleistern. Die meisten Daten stammen von Trident Trust Company, Alemán, Cordero, Galindo & Lee, Asiciti Trust Asia und Il Shin. 

Fakten zum Haare raufen

Insgesamt wurden über alle 3P Paper Leaks 

Ca. 37 Mio Dokumente

Über 6.000.000 E-Mails

Über 4.000.000 Bilder

Ca. 7 Terabyte Daten

Ca. 7000000000000 Byte 

29.000 Steuervermeidungs- und Steuerhinterziehungskonten

Über 300.000 Briefkastenfirmen

über 330 Politiker, darunter auch amtierende Staats- und Regierungschefs

Personen und Organisationen aus ca. 100 Länder sind betroffen

für die Jahre 1950 bis 2021 geleakt. 

Ein lauter Schrei hilft manchmal doch

Wenn euch diese Geschichten die Haare nicht zu Berge stehen lassen, dann seid ihr wohl nicht zu erschrecken. Das Ausmaß dieser drei Leaks ist kaum zu fassen. Die Leaks gleichen den schrillen Schreien aus den Horrorfilmen, allerdings haben sie hier etwas gebracht und sind nicht in der Dunkelheit verhallt. Trotzdem bleibt ein nervöses Kauen an den Fingernägeln, da der Schock tief sitzt, aber noch nicht viele Maßnahmen zur Vermeidung von zukünftigen Fällen dieser Art getroffen wurden. Viele glauben auch, dass dem ein oder anderen Hinweis noch nicht ausreichend nachgegangen worden ist. 

Weiters stellt sich die Frage, welche Geschichten wir noch nicht kennen und welche uns beim nächsten Halloween nicht schlafen lassen? 

Die Anonymität der Hinweisgeber ist auf jeden Fall ein wichtiger Faktor, um solche unglaublichen Fälle ans Licht zu bringen. Dies wird auch deutlich, wenn man Repressalien und persönliche Konsequenzen der namentlich bekannten Hinweisgeber betrachtet. Das Leben eines namentlich bekannten Whistleblowers ändert sich nachhaltig. Für das Aufdecken von Missständen und Fehlverhalten zahlen sie meist einen hohen Preis. 

Wir sind der Meinung, die Whistleblower tun hier definitiv das Richtige und es werden nicht die letzten großen Leaks gewesen sein, die wir erlebt haben. Wer weiß, möglicherweise wohnt ja ein Whistleblower auch in eurer Nähe?

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